WIE FUNKTIONIERT APIGENIN?
Apigenin fördert die Aktivierung von GABA-Rezeptoren, die eine Schlüsselrolle bei der Verringerung der neuronalen Erregbarkeit spielen und das zentrale Nervensystem auf den Schlaf vorbereiten. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren können Chlorid-Ionen in die Nervenzellen eindringen, was deren Erregbarkeit durch Hyperpolarisierung der Neuronen senkt.
Umgekehrt hat Kalzium den gegenteiligen Effekt, indem es die neuronale Erregbarkeit erhöht.
Indem GABA diese Erregbarkeit reduziert, trägt es auch dazu bei, die übermäßige Aktivität der Schaltkreise zu bremsen, die an Stress und Angst beteiligt sind.
Tierstudien zeigen, dass es Zellen vor Schäden durch Toxine und Bakterien schützen könnte, wodurch genetische Mutationen eingeschränkt werden. Außerdem trägt es zur Neutralisierung freier Radikale bei, hemmt bestimmte Enzyme, die mit dem Tumorwachstum in Verbindung stehen, und stimuliert entgiftende Enzyme wie Glutathion.
Seine entzündungshemmende Wirkung könnte auch eine Rolle bei der geistigen Gesundheit, der Gehirnfunktion und der Stärkung des Immunsystems spielen. Indem es beispielsweise auf oxidativen Stress einwirkt, könnte es helfen, die Schlafqualität und die Stressbewältigung zu verbessern.
Andere Präklinische Studien an Zellen und Tieren zeigen, dass Apigenin positive Auswirkungen auf die Angst und die Gehirnaktivität haben könnte. Eine Studie an Mäusen ergab beispielsweise, dass eine Dosis von 3 bis 10 mg/kg Körpergewicht die Angst reduzierte, ohne eine Sedierung zu verursachen. Andere Untersuchungen legen auch eine neuroprotektive Wirkung nahe, die wahrscheinlich mit einer Verbesserung der mitochondrialen Kapazität zusammenhängt, bei Konzentrationen von 1 bis 33 Mikromolar.
Allerdings haben nur wenige klinische Studien diese Wirkungen beim Menschen bestätigt. In zwei vielversprechenden Forschungsarbeiten wurde Apigenin als Bestandteil der Kamille (Matricaria recutita) zur Linderung von Angstzuständen und Migräne untersucht. In einer dieser Studien nahmen Teilnehmer, die sowohl an Angstzuständen als auch an Depressionen litten, acht Wochen lang täglich 200 bis 1.000 mg Kamillenextrakt (standardisiert auf 1,2 % Apigenin) ein und berichteten über eine Verbesserung ihrer Symptome. Eine weitere Crossover-Studie zeigte, dass ein lokal aufgetragenes Kamillengel (0,233 mg Apigenin pro Gramm) bei Migränepatienten innerhalb von 30 Minuten Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie die Licht- und Lärmempfindlichkeit reduzierte.